Digital Health
Die EPD-App: Gesundheitsdaten jederzeit mobil abrufen
Unterwegs Röntgenbefunde abrufen, Impfnachweise prüfen oder neue Dokumente per Scan-Funktion hochladen: In der ePost App haben Nutzerinnen und Nutzer des elektronischen Patientendossiers von Sanela neu einen sicheren mobilen Zugang zu ihren Gesundheitsinformationen. Was bringt die EPD-App im Alltag und welche weiteren Funktionen folgen? Matthias Glück, Geschäftsführer der Post Sanela Health AG, verrät es im Interview.
Was hat Sie motiviert, eine App für den Zugang zum elektronischen Patientendossier (EPD) zu entwickeln?
Das EPD soll ein Tool für den Alltag sein. Je einfacher es zu nutzen ist, desto mehr Personen werden es nutzen. In der App lassen sich medizinische Dokumente aus dem elektronischen Patientendossier ganz einfach über das Smartphone abrufen, z.B. während eines Arztbesuchs. Mit der App haben Nutzerinnen und Nutzer jederzeit und überall Zugriff auf ihre Gesundheitsinformationen.
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Was unterscheidet das EPD in der App von der Browser-Version?
Der grösste Unterschied ist der mobile Zugang. Das EPD selbst, d.h. die gespeicherten Informationen sind unabhängig vom Zugriff identisch. Das EPD in der App erfüllt auch die gleichen Sicherheitsanforderungen wie die Desktop-Version. Diese sind im Bundesgesetz über das EPD definiert. Bei den Funktionalitäten gibt es aktuell noch einen Unterschied: Die Stellvertreterfunktion, d.h. die Verknüpfung des EPD als Elternteil, Beistand oder Vormund mit der jeweils (teil-)unmündigen Person ist heute noch nicht in der App möglich. Wir werden die Funktionalitäten der App laufend erweitern und planen auch, die Stellvertreterfunktion umzusetzen.
Wie sorgen Sie dafür, dass die App auch für technisch weniger erfahrene Nutzer einfach zu bedienen ist?
Wir haben die App mit unterschiedlichen Personengruppen getestet und zahlreiche Feedbacks erhalten. Diese Feedbacks sind direkt in die Entwicklung der App mit eingeflossen. Diese Tests führen wir auch nach der Einführung weiter. Unser Ziel ist, dass die App so einfach und selbsterklärend ist, dass es dafür kein Vorwissen braucht. Dafür werden wir die App auch in Zukunft kontinuierlich verbessern.
Was ist Ihre Lieblingsfunktion in der App?
Eine der besonders hilfreichen Funktionen der App ist sicherlich das Hoch- und Herunterladen von Dokumenten ins bzw. aus dem EPD. Mit der mobilen App wird eine Scan-Funktion eingeführt, mit der Nutzer:innen Dokumente, die noch nicht im EPD hinterlegt sind, schnell und einfach hochladen können. Diese Dokumente werden in einem besonders gesicherten Bereich gespeichert, der vor unbefugtem Zugriff durch andere Apps auf dem Smartphone schützt. So bleibt die Privatsphäre der Nutzer:innen jederzeit gewahrt, und sie haben unterwegs einen sicheren Zugriff auf ihre Gesundheitsinformationen. Wenn man also nach einem Impftermin mit der Scan-Funktion den Impfausweis ins EPD hochlädt, hat man jederzeit seinen aktuellen Impfausweis in der App griffbereit.
Und was fehlt noch?
Nutzerinnen und Nutzer sollen künftig direkt in der App Gesundheitsfachpersonen auswählen und Berechtigungen für den Zugriff auf ihre Daten erteilen können. Dies ermöglicht einen direkten digitalen Austausch zwischen Privatperson und behandelnden Fachpersonen und vereinfacht diese Kommunikation.
Weitere geplante Funktionen umfassen das eRezept, den eMedikationsplan sowie Themen rund um die Mutter-Kind-Gesundheit, die gerade evaluiert werden. Unser langfristiges Ziel ist es, den Menschen mit der App einen praktischen Zugang zu allen wichtigen Gesundheitsinformationen zu liefern, den sie in ihrem Alltag ganz selbstverständlich nutzen.
Nun haben wir vor allem von der privaten Nutzung der EPD-App gesprochen. Welche Massnahmen treffen Sie, damit das EPD auch im medizinischen Alltag selbstverständlich wird?
Tatsächlich kann das EPD erst seine volle Wirkung entfalten, wenn private und fachliche Seite es nutzen. Wir werden daher die Interoperabilität des EPD mit den Klinik-, Praxis- und Pflegeinformationssystemen verbessern und so das EPD in die Systeme der stationären und ambulanten Gesundheitseinrichtungen integrieren. Der Wechsel auf die neue EPD-Plattform der Post ermöglicht uns zudem, zukünftig Verbesserungen und Weiterentwicklungen am Sanela-EPD schneller umzusetzen und bereitzustellen. Und wie oben erwähnt birgt auch die App enormes Potential für die behandelnden Personen: denken wir an die Ausstellung von elektronischen Rezepten, Medikationsplänen oder Impfnachweisen. Wenn wir hier den digitalen Informationsaustausch ermöglichen, bedeutet das eine erhebliche Effizienzsteigerung für beide Seiten – private und fachliche EPD-Nutzerinnen und -Nutzer und somit auch für das Schweizer Gesundheitssystem insgesamt.
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