Skip to content

Digital Health

"Obwohl die Tarifsysteme noch nicht angepasst sind, sollten die Spitäler heute schon auf die Ambulantisierung der Leistungen setzen"

Das Spitalzentrum Biel richtet sich strategisch verstärkt auf ambulante Leistungen aus. Mehr als die Hälfte des Umsatzes soll künftig durch nicht-stationäre Dienste erwirtschaftet werden. Im Interview teilt Kristian Schneider, CEO des Spitalzentrums Biel, Einblicke in die Verschiebung von der stationären zur ambulanten Versorgung sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen – auch für die Patientinnen und Patienten.

18.04.2024

Kristian Schneider-1

 

 

Herr Schneider, wie beeinflusst die Verschiebung von der stationären zur ambulanten Versorgung die Patientenerfahrung im Spitalzentrum Biel?

Die Verlagerung hat einen spürbaren Einfluss auf die Erfahrung unserer Patientinnen und Patienten. Im Zuge unserer Entwicklung zu einem Gesundheitscluster am Bahnhof können wir zahlreiche Vorteile für ambulante Behandlungen bieten. Dazu zählen eine leichtere Erreichbarkeit, klare und effiziente Prozesse – insbesondere ohne Beeinträchtigungen durch den stationären Versorgungsbereich. Zudem ermöglicht die räumliche Nähe eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen medizinischen Disziplinen. Nicht zuletzt profitieren unsere Patientinnen und Patienten von neuen, modernen Behandlungsräumen.

 

Welche Herausforderungen bringt die strategische Neuausrichtung und wie planen Sie, diese zu überwinden?

Prinzipiell liegt das Problem in der Finanzierung der ambulanten Leistung. Obwohl wir in den meisten Bereichen die Betriebskosten decken können, stehen wir vor der Herausforderung, die Abschreibungen aufgrund der hohen Investitionen in die Infrastruktur zu erwirtschaften. Hierfür bräuchten wir einen besseren Tarif, der aktuell schwierig zu verhandeln ist.

 

 

Wie können Sie im ambulanten Bereich kostendeckend arbeiten, wenn die Tarife im Vergleich zu den stationär durchgeführten um einiges tiefer sind?

Obwohl wir mit der Verlagerung der ehemals stationären Leistungen in den ambulanten Bereich rein volkswirtschaftlich einen Beitrag zur Kostendämmung beitragen, bleibt für uns davon nichts übrig. Wir sind also noch nicht ganz kostendeckend. Mit der Trennung der ambulanten von den stationären Prozessen verhindern wir, dass sich unterschiedliche «Produktionsprozesse» vermischen und negativ beeinflussen. Wie in allen Industrien können wir nur effizienter werden, wenn wir zur Erfüllung unserer Mission auch die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die einen maximalen Nutzen der hochspezialisierten Fachkompetenzen für die Patientinnen und Patienten fördert. Dazu gehören klare und einfache Prozesse.

 

Wie gehen Sie mit logistischen Aspekten um, wenn Sie mehrere Standorte haben?

Die Arbeit an mehreren Standorten stellt eine grosse Herausforderung für unsere zentrale Logistik dar. Mit dem Ausbau des Angebots am Bahnhof in Biel erarbeiteten wir spezifische Lieferprozesse pro Fachambulatorium, um die Lagerhaltung und Kapitalbindung an den dezentralen Standorten so kosteneffizient wie möglich zu halten. Im Zuge der Weiterentwicklung unseres gesamten Unternehmens, einschliesslich des Neubaus des Spitals auf der «grünen Wiese», stehen wir vor grundlegenden Fragen zur Beschaffung, Lagerhaltung und Logistik stellen. Wir müssen entscheiden, welche Aufgaben wir künftig intern erledigen und wo wir auf externe Partner zurückgreifen möchten, die sich auf diese Bereiche spezialisiert haben.

 

Inwiefern wird die Digitalisierung den ambulanten Bereich verbessern oder beeinflussen?

Wir hoffen, wie alle, auf einen einfachen Datenaustausch zwischen den Leistungserbringern, um schneller und gezielter zu betreuen und zu diagnostizieren oder zu behandeln. Ein wichtiger Aspekt wird dabei die Telemedizin sein, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, der ihre Bedeutung weiter unterstreichen wird. Es ist essenziell, dass sowohl Patientinnen und Patienten als auch Fachkräfte gleichermassen sofortigen und gleichzeitigen Zugriff auf Gesundheitsdaten haben. Die Digitalisierung wird sich zudem mit hoher Geschwindigkeit bis hin zur Integration von künstlicher Intelligenz in den Entscheidungsprozess weiterentwickeln. Die genauen Auswirkungen auf unseren Alltag bleiben jedoch unklar und sind teilweise schwer vorstellbar.

Unsere Lösungen für das Schweizer Gesundheitswesen 


  • Digital Health Lösungen: Als vertrauenswürdige und zuverlässige Partnerin bringen wir, durch die sichere und reibungslose Vernetzung, alle Beteiligten im Gesundheitswesen näher zusammen und sorgen für weniger Administrationsaufwand. Für eine integrierte Versorgung und freie Kapazitäten für die eigentliche Behandlung. Hier geht’s zu unseren Lösungen 
  • Gesundheitslogistik: Mit unserem grossen Erfahrungsschatz bieten wir effiziente und moderne Lösungen für die Logistikprozesse an und entlasten so die Mitarbeitenden der Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Hier erfahren Sie mehr.

Newsletter abonnieren

Melden Sie sich für den Post Digital Health Newsletter an und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Kontakt Digital Health Wir sind gerne für Sie da.

  • Zum Kontaktformular

    Schreiben Sie uns

    Senden Sie uns Ihre Anfrage
  • Jetzt abonnieren

    Newsletter

    Bleiben Sie auf dem Laufenden
  • Zu LinkedIn

    Die Post auf LinkedIn

    Besuchen Sie uns auf LinkedIn
  • 3138

    Unsere Adresse

    Post CH Kommunikation AG
    Digital Health
    Wankdorfallee 4
    3030 Bern
    Schweiz