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Digital Health

Ein offenes, digitales Gesundheits-Ökosystem schafft Mehrwert für alle

Unser Alltag wird immer digitaler – auch, wenn es um unsere Gesundheit geht. Denn die Gesundheitsversorgung findet nicht mehr nur in der Arztpraxis statt, sondern überall. Die Post unterstützt diese Entwicklung und will die Menschen auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter begleiten – mit einfachen und sicheren Lösungen, die keine Gebrauchsanweisung benötigen. Nicole Burth, Konzernleitungsmitglied und Leiterin Kommunikations-Services, erklärt, wie die Post das Schweizer Gesundheitswesen der Zukunft mitgestaltet.

14.04.2022

Nicole Burth, Konzernleitungsmitglied der Post und Leiterin Kommunikations-Services ist überzeugt: «Digitale Services im Gesundheitswesen sind für Fachkräfte und Leistungserbringer ebenso interessant, wie für die Bevölkerung.»Nicole Burth, Konzernleitungsmitglied der Post und Leiterin Kommunikations-Services ist überzeugt: «Digitale Services im Gesundheitswesen sind für Fachkräfte und Leistungserbringer ebenso interessant, wie für die Bevölkerung.»

 

Nicole Burth, die Post ist seit Jahren im Bereich Digital Health tätig. Wieso dieses Engagement?

Die Post stellt seit jeher den vertrauenswürdigen und zuverlässigen Transport von Informationen und Waren sicher. Diese Kernkompetenz setzen wir auch für das Schweizer Gesundheitswesen ein. Wir glauben nämlich an ein Gesundheitswesen, in dem der Mensch im Zentrum steht und das alle Beteiligten vernetzt. Ein Bericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt, dass 72 % der befragten Bevölkerung Schwierigkeiten im Umgang mit digitalen Informationen und Dienstleistungen hat. Deshalb braucht es gerade in so einem wichtigen Bereich wie der persönlichen Gesundheit einfache und sichere Lösungen, die keine Gebrauchsanweisung benötigen. Da gibt es noch Luft nach oben: Denn die Schweiz schneidet bei der Bewertung von Digital-Health-Anwendungen im internationalen Vergleich mit 2 von 14 Punkten eher schlecht ab.

 

Die Post investiert auch in den Aufbau digitaler Ökosysteme, eines davon rund um das Gesundheitswesen. Wie muss man sich das vorstellen?

Wir setzen uns dafür ein, dass sich Menschen, KMU, Behörden und in diesem Fall ganz besonders auch das Gesundheitswesen einfach vernetzen können. Dafür schaffen wir offene, sichere, digitale Ökosysteme, die anpassungsfähig und skalierbar sind. Das Gesundheits-Ökosystem steht Arztpraxen, Spitälern, Reha-Kliniken, Medtech-Unternehmen sowie Patienten zur Verfügung. Sie können Informationen übermitteln und Services nutzen, um besser miteinander zu interagieren. Wir sehen das als wichtigen Schritt auf dem Weg zum Gesundheitswesen der Zukunft.

 

Ist das eine Vision oder wo steht die Post bei der Umsetzung dieses Ökosystems?

Im Bereich der Digitalisierung leisten wir mit unseren Digital-Health-Lösungen bereits einen wichtigen Beitrag für das Schweizer Gesundheitswesen. Neben unserer E-Health Plattform, die Infrastruktur fürs elektronische Patientendossier, investieren wir auch in die Entwicklung von «Cuore – die Schweizer Gesundheitsplattform». Cuore ist eine sichere digitale Plattform, von der bedarfsgerecht digitale Services bezogen oder auch angeboten werden können. Im Fokus stehen Angebote, welche die tägliche Arbeit zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens vereinfacht. Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese beiden Lösungen einzelne Puzzleteile, welche noch kein Ökosystem ausmachen. Das wollen wir ändern.

 

Und wie?

Wir wollen ein Ökosystem etablieren, welches einen Mehrwert für das gesamte Gesundheitswesen sowie Privatpersonen stiften kann. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es einen einfachen und sicheren Zugang für die Bevölkerung und Leistungserbringer sowie z. B. Plattform- oder Technologieanbieter, welche weitere spezifische Leistungen und Services zur Verfügung stellen und damit das Ökosystem fürs Gesundheitswesen mit uns zusammen zum Laufen bringen.

 

Dann spannt die Post bei diesem Vorhaben mit anderen Marktteilnehmern zusammen?

Das ist unser Ziel. Es gibt im Markt viele etablierte Unternehmen, welche attraktive Leistungen und Services für das Gesundheitswesen anbieten. Diese Marktteilnehmer wollen wir auf keinen Fall ersetzen, sondern zusammen mit ihnen ausloten, wie wir gemeinsam das Ökosystem Gesundheitswesen ausbauen und dadurch die Vernetzung vorantreiben können. Eine Anbindung an die Vernetzungsplattform Cuore ist dabei eine Möglichkeit. Gerade diese lebt davon, dass sich möglichst viele Akteure anschliessen und eigene Leistungen und Services anbieten. Auch die Interoperabilität spielt eine zentrale Rolle, damit das Zusammenspiel mit anderen digitalen Plattformen und Ökosystemen möglichst nahtlos funktioniert.

 

Kannst du ein Beispiel nennen, wie der Mehrwert eines solchen Ökosystems spürbar wird?

Durch die Einbindung der ambulanten und stationären Leistungserbringer in das Ökosystem könnten Rezepte künftig z. B. elektronisch, sicher und unmissverständlich ausgestellt und Heil- oder Hilfsmittel automatisch an die richtige Empfängerin zugestellt werden. Darüber hinaus können der Spitalaustrittsbericht und die Medikation einer Patientin oder eines Patienten direkt im EPD abgelegt werden und sind für weitere behandelnde Ärztinnen und Ärzte jederzeit und ortsunabhängig einsehbar. Auch administrative Arbeiten, Abläufe und Prozesse können dank cleveren, integrierten Lösungen optimiert und effizienter gestaltet werden. Tiefere Kosten, eine optimierte Behandlungskoordination und höhere Behandlungsqualität wären unter anderem die Vorteile.

 

Wie profitieren denn die Bürgerinnen und Bürger davon?

Sobald das Zusammenspiel der unterschiedlichen Services und Systeme beginnt ineinander zu greifen, kann der gesamte Weg eines Patienten oder einer Patientin abgebildet werden. Und das von der ersten Arztkonsultation, z. B. via Virtual Visit, über die kontinuierliche Beobachtung mit teamplay MyCare Companion bis hin zur nachvollziehbaren Medikation in der Apotheke. Auch die ePost-App könnte künftig Teil des Ökosystems Gesundheitswesen sein. Mit ihr könnten Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise ihre Belege der Krankenkasse senden, entsprechende Abrechnungen empfangen und ablegen oder ihren bestehenden Arzttermin verschieben. Zudem erhalten private Personen dank der Post E-Health Plattform Zugang zu ihrem persönlichen EPD und halten dadurch den digitalen Schlüssel zu ihren persönlichen Gesundheitsdaten in den Händen.

 

Ist die Schweiz bereit für diese Entwicklung?

Im internationalen Vergleich befindet sich die Schweiz auf Rang 14 des Digital-Health-Index. Es besteht also Aufholbedarf. Die gute Nachricht: Die Pandemie hat die Notwendigkeit der Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens deutlich gemacht; die Leistungserbringer und die Bevölkerung sind offener dafür. Sie haben das Potenzial erkannt und ihre Akzeptanz gegenüber digitalen Lösungen und Services ist gestiegen. Gerade Leistungserbringer können sich dadurch entlasten und vermehrt auf ihre Kerntätigkeiten, auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten, fokussieren.

 

Ist auch der Einbezug von weiteren Post Bereichen im Ökosystem Gesundheit angedacht?

Ja, denn die Post versteht sich als Vollversorgerin fürs Gesundheitswesen. Digitale Services können auch physische Prozesse u. a. in der Logistik anstossen. Deshalb prüfen wir, wie die Durchgängigkeit mit möglichst wenig Schnittstellen zu beispielsweise der Gesundheitslogistik gestaltet werden kann. Und konkret spielen ausgewählte Filialen der Post beim elektronischen Patientendossier eine zentrale Rolle: Sie leisten einen wichtigen Beitrag, damit die Bevölkerung einen einfachen Zugang zu ihren persönlichen Gesundheitsdaten erhält, indem sie als EPD-Eröffnungsstellen genutzt werden können.

 

Portrait Nicole Burth

"Digitalisierungsvorhaben im Gesundheitswesen müssen ganzheitlich gedacht werden, damit sie einen echten Mehrwert stiften. Dank digitaler Lösungen und Services erhalten Leistungserbringer die Chance, sich vermehrt auf ihre Kerntätigkeiten und somit auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten zu fokussieren."

Nicole Burth

 

Die Post will ein offenes, sicheres, digitales Gesundheits-Ökosystem etablieren, dass einen Mehrwert für alle Akteure im Gesundheitswesen schafft.

Die Post will ein offenes, sicheres, digitales Gesundheits-Ökosystem etablieren, dass einen Mehrwert für alle Akteure im Gesundheitswesen schafft

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