Digital Health
Das EPD von A bis Z digital eröffnen – was bedeutet das eigentlich?
Tschüss persönliches Vorsprechen und Papierkrieg, hallo Online-Eröffnung! Michel Summermatter und Dirk Wiedenhöfer erklären, wie die komplett digitale EPD-Eröffnung der Post funktioniert und welche Vorteile sie hat.
Es beginnt mit dem Namen. «Digitaler EPD-Self-Onboarding-Service mag zuerst etwas sperrig klingen», gibt Michel Summermatter mit einem Lachen zu. «Aber wir wollten deutlich machen, dass mit unserem Eröffnungs-Service alle interessierten Personen selbstständig und von A bis Z digital ihr elektronisches Patientendossier eröffnen können.»
Michel Summermatter ist Product Owner bei der Post, Dirk Wiedenhöfer arbeitet bei der Post Sanela Health AG und leitet das Projekt «Digital Self-Onboarding». Die beiden Spezialisten kennen den digitalen Eröffnungs-Service bis ins Detail und erklären, was «von A bis Z digital» genau heisst.
Online-Identifikation statt persönlichem Vorsprechen
Um mit dem Online-Service ein EPD zu eröffnen, werden die interessierten Personen gebeten, sich zu identifizieren. Dies ist eine Vorgabe des Bundesgesetzes zum elektronischen Patientendossier (EPDG) und dient der Sicherheit. «Früher musste man dafür persönlich auf einer Eröffnungsstelle vorsprechen. Heute funktioniert die Identifikation online mit der SwissID-App», erzählt Dirk Wiedenhöfer. Zuerst wird der Reisepass oder die Identitätskarte fotografiert und beim Reisepass zusätzlich der biometrische Chip ausgelesen, dann ein Videoselfie gemacht. «Mit dem Reisepass wird die Online-Identifikation in den allermeisten Fällen innert weniger Minuten vollautomatisch abgeschlossen. Mit der Identitätskarte wird im Hintergrund ein manueller Check durchgeführt, das dauert etwas länger», erklärt Michel Summermatter den Unterschied bei den beiden Identifikationsmöglichkeiten.
Antragsformular digital unterzeichnen und vollautomatische EPD-Bereitstellung
Nach der Online-Identifikation in der SwissID-App folgt die Aktivierung des Signaturdienstes. Das ist mit wenigen Klicks erledigt. Nun sind die interessierten Personen bereit, das EPD online zu beantragen und den Antrag sowie die Einwilligungserklärung gleich digital in der SwissID-App zu signieren. Michel Summermatter erklärt, was dann passiert: «Im Hintergrund wird nun automatisiert das EPD angelegt. Nach drei bis fünf Minuten erhält die interessierte Person ihre einmaligen Benutzerdaten für das erste Login per E-Mail und SMS». Beim ersten Login wird das EPD mit der SwissID verknüpft, was den künftigen Einstieg ins EPD vereinfacht. Nun steht das EPD voll funktionstüchtig zur Verfügung. Die Nutzerinnen und Nutzer können erste Gesundheitsdokumente hochladen, die Vertraulichkeitsstufen der Dokumente anpassen oder ihre Gesundheitsfachpersonen berechtigen, Dokumente einzusehen oder abzulegen.
Doch was, wenn die Ärztin oder der Arzt noch nicht im EPD-Register eingetragen ist? «Dann lohnt sich ein Nachfragen oder etwas Geduld – immer mehr Gesundheitsfachpersonen, Spitäler und Praxen schliessen sich ans EPD an», sagt Dirk Wiedenhöfer.
Überall und jederzeit das EPD eröffnen
Mit dem Eröffnungs-Service können interessierte Personen überall und jederzeit ihr EPD eröffnen. Es braucht neben einem gültigen Pass oder einer Identitätskarte einzig eine stabile Internetverbindung und ein Smartphone, dass mindestens iOS 13 respektive Android 8 unterstützt.
«Der Service ist so konzipiert, dass die EPD-Eröffnung nicht nur zuhause auf dem Sofa funktioniert, sondern sich auch einfach in die Abläufe von Spitälern oder Arztpraxen integrieren lässt. Beispielsweise gleich bei der Anmeldung in der Klinik oder im Wartezimmer», erläutert Dirk Wiedenhöfer.
Tipps und Tricks
Rund 20 bis 30 Minuten dauert die Online-Eröffnung. «Wer möglichst schnell sein will, nutzt den Reisepass für die Identifikation. Und wem der Smartphone-Bildschirm zu klein ist, der startet die Eröffnung am besten auf dem Computer und wechselt nur für Aktionen mit der SwissID-App aufs Handy», rät Michel Summermatter. Und weiter: «Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Service zu verbessern und weiterzuentwickeln. Die Eröffnung soll in Zukunft noch schneller und einfacher möglich sein.»
Das elektronische Patientendossier (EPD)
Im elektronischen Patientendossier (EPD) können alle wichtigen Gesundheitsdokumente an einem sicheren Ort gesammelt werden: von Spital- und Pflegeberichten über Untersuchungsergebnisse bis hin zum digitalen Impfausweis. Mit dem EPD lassen sich diese relevanten Informationen einfach und sicher mit Gesundheitsfachpersonen teilen. In einem medizinischen Notfall können die Rettungskräfte wichtige Informationen abfragen. Das macht die Behandlung effizienter und verbessert die Qualität der medizinischen Versorgung.
In 20 Minuten zum EPD
Die Schweizerische Post und ihre Konzerngesellschaft Post Sanela Health AG vereinfachen gemeinsam den Zugang zum EPD. Mit dem digitalen EPD-Self-Onboarding-Service lässt sich das EPD in etwa 20 Minuten eröffnen. Der Service ist schweizweit und in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar. Zehn Kantone (Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Nidwalden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Zug und Zürich) verfügen über eine Vereinbarung mit der Post Sanela Health AG und stellen den Service ihren Einwohnerinnen und Einwohnern kostenlos zur Verfügung. In allen anderen Schweizer Kantonen kostet die Nutzung des digitalen Eröffnungs-Services einmalig 15 Franken.
Michel Summermatter ist Product Owner «Digitaler EPD-Self-Onboarding-Service» bei der Post.
Dirk Wiedenhöfer arbeitet als Projektleiter «Digital Self-Onboarding» bei der Post Sanela Health AG.
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